Letters to an Orchestra · 2002

Art in architecture  ·  concert hall in Halle/Saale (Germany)

LETTERS TO AN ORCHESTRA  ·  2002
LETTERS TO AN ORCHESTRA  ·  2002
LETTERS TO AN ORCHESTRA  ·  2002  ·  Detail
LETTERS TO AN ORCHESTRA  ·  2002  ·  from outside at night
LETTERS TO AN ORCHESTRA  ·  2002  ·  concert hall

art in architecture / permanent textile installation  ·  digital print on fiberglass fabrics  ·  3 x 1,4 x 4 m
since 2002  ·  foyer of the Georg-Friedrich-Händel-Halle / concert hall  ·  Halle/Saale (Germany)

 

Briefe an ein Orchester

2001 wurde ich zu einem Kunst am Bau-Wettbewerb für die Georg-Friedrich-Händel-Halle der Stadt Halle eingeladen. Vorgesehen war eine Installation für das Foyer des Konzerthauses.

Die neun Zeichnungen der Serie »Briefe an ein Orchester« bildeten die Basis meiner textilen Installation. Die Umsetzung erfolgte 2002 – digital verfremdet und gedruckt auf Glasfasergewebe. Seitdem ist diese Installation im Luftraum des Foyers der G.-F.-Händelhalle Teil der Innenarchitektur.

Mir ging es bei den »Briefen an ein Orchester« um die Visualisierung der Vielschichtigkeit von Musik. In einem Orchester spielen mehrere Instrumente gleichzeitig, abwechselnd, Klänge überlagern und vermischen sich, sind vereinzelt und wieder vereint.

Der Entstehungsprozess der Briefe lässt sich mit einem Konzert in vier Sätzen vergleichen, es ist eine zeichnerisch-malerische Abfolge von Schichtungen und Überlagerungen, ein gegenseitiges Durchdringen von Struktur und Farbe.

Der erste Satz/die erste Schicht ist die Einleitung des Themas: Notenlinien mit abstrakten Noten und Schriftzeichen in Tusche auf Papier. Danach folgen 2 Sätze/Farbschichtungen in Wachs und Acryl. Einflüsse, die das Thema füllen, überdecken, vertiefen – gestisch übermalt, gekratzt und verwischt. Der finale Schluss, der vierte Satz ist die Vollendung des Gesamtwerkes. Hier wird das Thema noch einmal aufgegriffen, es werden wieder Linien und abstrakte Schriftzeichen eingraviert, gekratzt. Es entsteht ein Zusammenspiel und Durchdringen der vier Schichten – Briefe, die jeweils eine ganz individuelle Melodie erzeugen.